Zwischen Shopping und Gedenken: Das Stadthaus

Über 200 Jahre diente das Stadthaus - ein weitläufiger Gebäudekomplex zwischen Stadthausbrücke, Neuem Wall und Großen Bleichen - als Sitz verschiedener Behörden: zuerst der Polizeibehörde, in der Nazi-Zeit als Gestapo-Zentrale, nach dem Krieg dann der Bau- und Stadtentwicklungsbehörde.

Nach deren Auszug 2013 beschloss der damalige Senat, das historische Areal an einen Privatinvestor zu verkaufen, der es in eine exklusive Shoppingmall mit Hotel, Gastronomie, Galerien, Büros und Wohnungen umwandelte und nach dem Vorbild der Hackeschen Höfe in Berlin seitdem unter dem Namen „Stadthöfe“ vermarktet. 

Doch seit der Privatisierung tobt auch ein Streit darum, wie in diesem kommerziellen Ambiente angemessen an die dunkle Geschichte dieses Ortes erinnert werden soll: Immerhin war die Gestapo eine der Hauptzentralen des Nazi-Terrors, in deren Folterkellern unzählige Menschen gelitten haben und viele auch ihr Leben ließen – politische Gefangene, Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle oder unangepasste jugendliche „Swing-Kids“. Doch von außen findet man bis heute kaum einen sichtbaren Hinweis darauf, eine Kunstinstallation auf dem Gehweg vor dem Gebäude erfüllt diesen Zweck auch nur höchst unzureichend. Zwar gibt es mittlerweile einen „Gedenkort“ und eine Schautafelausstellung zur Geschichte des Ortes im Inneren des verschachtelten Komplexes. Sehenswert ist auch der restaurierte sogenannte „Seufzergang“, ein versteckter Verbindungstunnel, durch den einst die Gefangenen von ihren Zellen zu den Verhörräumen und zurück geführt wurden. Doch alle diese Orte müssen interessierte Besucher gezielt aufsuchen, sie drängen sich nicht gerade auf: der Konsum soll offenkundig nicht gestört werden.

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